Künstlerkolonie Nidden

18.08.2019 – 10.11.2019

Carl Knauf: Aufgezogene Segel, 1936

Die Kurische Nehrung wurde im 19. Jahrhundert aufgrund ihrer eindrucksvollen Dünenlandschaft als „preußische Sahara“ bezeichnet und im 20. Jahrhundert auch „Malerparadies“  und das „Land der Wunder“ genannt. Viele Künstler suchten dort nach ursprünglicher Natur, nach Ruhe und Inspiration. Sie waren auch von Architektur, dem Handwerk, und der Lebensweise der Fischer im Dorf Nidden fasziniert.

Es waren zunächst Professoren und Studenten der Königsberger Kunstakademie, die die Sommerwochen in Nidden verbrachten. Bald gesellten sich weitere Künstler dazu und die erste Künstlerkolonie der Ostseeküste entstand. Eine zweite Blütezeit erlebte die Künstlerkolonie in den 1920er und 1930er Jahren. Der Künstlerkolonie gehörten Vertreter verschiedenster Stilrichtungen an – von Impressionisten über Realisten und Symbolisten bis zu Naturalisten. Der Brücke-Künstler Max Pechstein verbrachte bis 1939 mehre Sommer in Nidden, wo viele seiner expressionistischen Bilder entstanden. Seit ab 1920 der Völkerbund das Gebiet nördlich der Memel verwaltete und es 1923 an Litauen angeschlossen wurde, suchten auch die litauischen Künstler nach Inspiration auf der Kurischen Nehrung. In den letzten beiden Kriegsjahren war das Ende der Künstlerkolonie gekommen. Viele Werke wurden Anfang 1945 vernichtet. Die Leihgaben der Ausstellung stammen neben dem Ostpreußischen Landesmuseum (Lüneburg) schwerpunktmäßig aus der Sammlung von Bernd Schimpke (Hamburg).

 
Abbildungen:
Sergei Lobanoff, Wanderdüne bei Nidden mit Grabschem Haken, o.J.

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